An dieser Stelle versuche ich Ihnen einen Einblick in typische, immer wieder kehrende Fragen der Restaurierung zu geben, sowie die typischen Fachbegriffe und Fremdwörter grob zu erklären. Da diese Seite noch im Aufbau ist, wird diese Liste kontinuierlich weiter wachsen.

Schellack (auch Tafellack, Plattlack oder Gummilack genannt) ist eine harzige Substanz, die aus den Ausscheidungen der Lackschildlaus gewonnen wird. Dieser Lack war das erste industriell genutzte Harz, mit dem alle lackierten Möbel bis Anfang des letzten Jahrhunderts überzogen wurden. 

Schellack kommt in Blätterform (Blätterschellack) in den Handel. Er wird in Alkohol gelöst und kann dann als Überzugsmittel eingesetzt werden.

Bei der Schellackpolitur wird erst mit dem Ballen oder Pinsel eine Grundierung mit Schellack hergestellt. Sie dient dazu die Poren des Holzes zu füllen und eine gewisse Lackschicht herzustellen. In weiteren Schritten erfolgen verschiedene Zwischenschliffe des Lackes. Beim Auspolieren werden mit einem Ballen weitere dünne Schellackschichten auf das Möbel ausgetragen. Oft wird hier in kreisenden Bewegungen gearbeitet. Dieser Vorgang wird so lange wiederholt, bis der erwünschte Glanzgrad der Möbeloberfläche erlangt wird. Dieses Ballenverfahren ist recht zeitaufwendig und benötigt eine gewisse Erfahrung und Geduld. 

Am besten man pflegt die Schellackoberfläche lediglich mit einem trockenen Baumwolltuch. Der Schellack verträgt weder Wasser (hier bilden sich schnell Flecken), Hitze (Hitzeflecken, Verbrennungen) noch Alkohol (dieser löst den Schellack an). Bitte tragen Sie auch keine Möbelpolituren auf – diese enthalten oft Öle und Silikone. Im ersten Moment sieht die Oberfläche nach Verwendung meist schöner aus, jedoch können sich die Öle und Silikone mit dem Schellack verbinden und wiederum neue Flecken entstehen lassen.

Beim fachgerechten Restaurieren versucht man den alten Zustand des Möbels wiederherzustellen. Jedoch achtet man darauf, dass das Möbel nicht wieder „wie neu“ aussieht, sondern seine alte Patina, seinen alten Charme beibehält. Hierbei werden die alten Techniken und Materialien von früher verwendet. Das kann die Verwendung von ursprünglichen Leimen, wie Knochenleim, Fischleim oder Hasenleim sein. Auch wird als Oberflächenbehandlung Leinölfirnis, Bienenwachs oder Schellack verwendet und nicht etwa ein moderner Lack aufgetragen. 

Knochenleim gehört ebenso wie Fischlein, Hasenleim, Hautleim und Hausenblasenleim zu den Glutinleimen. Diese Leime sind natürliche Klebstoffe, die durch das Auskochen von tierischen Abfällen hergestellt werden. Bis zum Anfang des 20. Jahrhunderts waren Glutinleime die verbreitetsten Klebstoffe im Möbelbau.

Von besonderem Vorteil ist, dass die Leimfuge wieder geöffnet werden kann (Reversibilität). So können vor allem abgelöste Furniere durch Zufuhr von Wärme wieder leicht gefestigt werden.

Da bei der Restaurierung auf Reversibilität, also die Möglichkeit das Durchgeführte wieder rückgängig zu machen, geachtet wird, und da man sich an den alten Techniken orientiert, kommt auch bei der Restaurierung Glutinleim zum Einsatz.

Weißleim hat zwar den Vorteil, dass er günstiger ist, man bei der Verarbeitung langsamer arbeiten kann und er komfortabel in der Verwendung ist, jedoch lassen sich mit Weißleim geklebte Verbindungen nicht mehr einfach auseinanderlösen. Oft kriege ich von Kunden Verbindungen gebracht, die unsachgemäß mit Weißleim geklebt wurden sich wieder gelöst haben. Hier muss man sehr aufwendig durch mechanisches Abtragen den Leim wieder von den Klebefugen entfernen, bevor man die Stelle mit Glutinleim erneut verkleben kann

Diese Frage kläre ich mit Ihnen gerne anhand Ihres Möbelstückes ganz individuell.

Pauschal lässt sich aber sagen, dass ein Weichholz (wie z.B. Kiefer, Fichte oder Lärche) geölt und evtl. zusätzlich gewachst wird. Ein Hartholzmöbel (wie z. B. Kirschbaum, Eiche oder Nussbaum) wird mit Schellack behandelt.

Dies lässt sich leider nicht so einfach generell beantworten. Je nachdem, was an der Oberfläche Ihres Möbels behandelt werden muss, ob Furnierstücke eingesetzt, Teile gefestigt oder ganze Leisten oder Schnitzereien ergänzt werden müssen oder ob bewegliche Teile, wie Schubladen, Klappen, Türen wieder gängig gemacht werden müssen, kommen, je nach Aufwand, unterschiedliche Arbeitsstunden zusammen, die ich bei einer Kalkulation berechnen muss.

Scheuen Sie sich daher nicht, mich telefonisch oder per Mail zu kontaktieren. Anhand von zugeschickten Fotos kann ich evtl. schon eine grobe Kosteneinschätzung geben. Zudem komme ich unverbindlich zu Ihnen und bespreche mit Ihnen, was Sie an Ihrem Möbel gemacht haben möchten und mache Ihnen ein genaues Angebot.

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Das hängt entscheidend auf den Umfang der „kleinen“ Teilrestaurierung an. Das Verleimen eines Stuhlbeines mit dem entsprechenden Leim (häufig Knochenleim oder Fischleim) setzt häufig das Entfernen von Oberflächenresten (Lack, Öl, Wachs, etc) voraus sowie anschließend das fachmännische Herstellen der ursprünglichen Verbindung. Wurde bereits zuvor versucht mit Schrauben, Nägeln oder Ähnlichem das Problem zu beseitigen, kann die Wiederherstellung signifikant komplexer werden. Aus meiner Erfahrung sollte man in einem normalen Fall von 50-150€ Euro bei einem wackelnden Stuhl ausgehen. Bei kleineren Funierarbeiten ist solch eine pauschale Aussage schwieriger, da die durchzuführenden Aufgaben sehr unterschiedlich sein können – vom reinen Ausbessern von losem Deckfurnier durch unterspritzen, über Austauschen oder Auffüllen von Fehlstellen, Einfärben der Fehlstellen bis hin zu großflächigen Oberflächen Austausch. Einfachste Lösung für eine konkretere Kostenschätzung ist eine kurze Anfrage idealerweise mit ein paar Bildern über mein Kontaktformular. 

Das Polstern von Möbeln sowie das Anfertigen neuer Stuhlgeflechte gehört nicht zu meinem Repertoire. Schreiben Sie mich aber gerne an, dann nenne ich Ihnen geeignete Adressen für Ihr Vorhaben.

Da zu dieser Zeit bereits modernere Lacke – sprich kein Schellack – bei der Oberflächenbehandlung verwendet wurde, muss hier beim Entfernen der Oberfläche meist aufwendig mit Abbeizer gearbeitet werden. Zudem bietet es sich an auch wieder einen Spritzlack auf das Möbel aufzutragen.  Diese Arbeiten biete ich nicht an, da ich bezüglich Lackierungen auf die alte Technik der Schellackpolitur spezialisiert bin und in meiner Werkstatt Spritzlacke nicht verarbeiten kann. Auch Ausbesserungen, wie Risse, Kratzer oder abgeplatzte Stellen eines modernen, gespritzten Lackes nehme ich nicht vor.

Wenden Sie sich hierzu am besten an einen Schreiner, der sich mit entsprechenden Reparaturen auskennt.

Leider nicht. Auch wenn ich über ein Praktikum bei Julia Woelke von Werthern in Hofheim meine Leidenschaft für das Handwerk des Möbelrestaurators entdecken durfte, kriege ich dies zurzeit noch nicht mit meiner Auslastung und der aktuellen Halbtagstätigkeit sinnvoll verbunden. Ich bin der Meinung, dass sich die durch ein Praktikum zu vermittelnden Erfahrungen helfen sollten einen umfassenden Eindruck von der jeweiligen Tätigkeit zu bekommen. Wenn jedoch im geplanten Zeitraum nicht die entsprechenden Tätigkeiten anstehen, wäre das weder für mich noch für denjenigen der die Erfahrungen machen möchte von Hilfe. 

Da sich dies aber auch in den nächsten Jahren ändern könnte, wenn meine Töchter weniger auf mich angewiesen sind, freue ich mich schon darauf, meine Leidenschaft und Begeisterung für das Handwerk der Möbelrestauratorin an potentielle Praktikanten weitergeben zu können – sobald ich soweit bin, werde ich dies u. a. an dieser Stelle aktualisieren.

Momentan nicht. Da ich alleine arbeite, der AntikRaum noch ein recht junges Unternehmen ist und ich aufgrund meiner beiden Töchter ursprünglich nur halbtags arbeiten wollte, lässt es meine Kapazität und mein Auftragsvolumen leider momentan nicht zu. Sollte sich diese Situation mittelfristig ändern, wird sich auch dieser Eintrag hier ändern.

Selbstverständlich – egal ob Wasserschaden, Umzugs- und Transportschäden oder Brandflecken – für die Abrechnung mit der Versicherung kann ich Ihnen einen individuellen Kostenvoranschlag erstellen. Hierfür reichen mir manchmal sogar eine Beschreibung des Schadens selbst sowie der Entstehung in Verbindung mit ein paar ausführlichen Bilder der Schadstelle(n). Diese können Sie mir gern über das Kontaktformular zukommen lassen. Alternativ komme ich auch gerne zu Ihnen und Ihrem beschädigten Möbel. So oder so kann ich Ihnen einen verlässlichen Kostenvoranschlag erstellen, welcher auch die Anforderungen der Versicherung erfüllt. 

Momentan „eher“ nicht. Sie können mir gerne Möbelstücke anbieten. In den allermeisten Fällen hatte ich bisher jedoch nicht die Möglichkeit Möbelstücke zu übernehmen. Zum einen aufgrund des nur sehr eingeschränkten Lagerraumes, zum anderen da ich mich auf die Restaurierung und nicht auf den Verkauf/Vertrieb spezialisiert habe.